Befasst man sich mit dem Hochwasserschutz erst dann, wenn das Wasser schon bedrohlich ansteigt, ist es zu spät. Der richtige Schutz vor einer solchen Katastrophe fängt an, bevor die ersten Anzeichen einer Überschwemmung zu erkennen sind. Gewöhnlich gibt es Erfahrungswerte für jede Gegend, mit denen man gut abschätzen kann, welche Zonen besonders gefährdet sind. Die Modelle sind in dieser Hinsicht im Laufe der Jahre immer präziser geworden. Längst werden an besonders exponierten Lagen keine Häuser mehr gebaut – oder falls doch, geht der Bau mit weitreichenden Sicherheitsmaßnahmen einher.
Bilder, die in den Köpfen bleiben
Szenen, wie sie beispielsweise der Bezirk Melk im Jahr 2013 erlebt hat, sollen immer mehr der Vergangenheit angehören. Klar lässt sich ein Jahrhunderthochwasser nicht unter allen Umständen verhindern. Dazu ist die Natur einfach zu wenig beeinflussbar. Aber die Auswirkungen sind wesentlich besser zu bewältigen, wenn man sich auf solche Ereignisse gut vorbereitet. Im Bezirk Melk geschah dies nach einem ebenfalls als Jahrhundertereignis eingestuften Hochwasser im Jahr 2002 in Form von baulichen Maßnahmen. Die Gemeinden sollten mit eigens erstellten Dämmen vor den Flutmassen der Donau geschützt werden.
Für ein paar wenige Orte kam das Hochwasser von 2013 dennoch ein wenig zu früh. Die Baumaßnahmen waren noch nicht überall abgeschlossen. So hatten die Arbeiten in Gottsdorf gerade erst begonnen, als im Juni 2013 die Donau über die Ufer trat. Dasselbe gilt für die Stadt Melk, wo ebenfalls die Baustelle für den Hochwasserschutz überschwemmt wurde.
Klimawandel begünstigt Überschwemmungen
Mittlerweile sind die Arbeiten natürlich längst abgeschlossen. Dies soll sich im Hinblick auf potenzielle Ereignisse in der Zukunft auch lohnen. Mit dem Klimawandel erwarten die Experten, dass es vermehrt zu Unwettern mit Starkregen kommen dürfte, die den Pegel von Flüssen wie der Donau rapide ansteigen lassen können. Damit es dabei aber nicht in aller Regelmässigkeit zu verheerenden Zerstörungsbildern wie 2002 oder 2013 kommt, sorgen nun diverse Dämme sowie mobile Wände, die von den Feuerwehren platziert werden, wenn der Pegel stark ansteigt, für Sicherheit.